Montag, 18. Juni 2012
Gefühle-ebay
Morcheeba-enjoy the ride
plötzlich, ich lasse mich, wie so oft vom drachen nach westen tragen, ist es da, das angebot. Startgebot; zuviel nachdenken, zuviel angst und böse tagträume von schrecklichen dingen. ich brauch das nicht. es schubst mich weg von meinem ruhigen lebenslauf. nein, keine tränen, keine verzweiflung, ich will sie nicht. willst nicht du sie? du, der so teilnahmslos aus dem fenster schaut? ich hab sehr viel davon. nimm ein wenig anteilnahme und sehnsucht nach unerreichbaren dingen von mir und versteck sie unter deiner gleichgültigkeit. ich nehme dein desinteresse dafür. ich verlange auch keine transportgebühren. und eine überschwengliche bewertung bekommst du noch dazu. ich biete all die sorgen und gefühle für andere an. ich kann nicht mehr. du kannst sie ausprobieren. Vielleicht findest du gefallen daran, traurig zu sein. aber eine rückgabe gibt es nicht, denn dies ist keine gewerbliche auktion. ich will mein leben gehen. nicht stolpern, straucheln, oder fallen. gefühle zu verkaufen.

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Mittwoch, 2. Mai 2012
Würfelsucht
Go West - Eye to Eye
ich fühle mich manchmal wie in einem würfel der in einem größeren würfel liegt. ich gehe und öffne türen, um nach einem weg wieder türen zu öffnen. die wege werden länger und um eine tür öffen zu können vergeht zeit. mehr und mehr zeit. oft denke ich; wieviele wirst du noch öffnen dürfen? nachts träume ich von würfeln und schachteln. ich gehe von wand zu wand und suche die tür. immer wieder und wieder. so eine art rückkopplung. der ton wird lauter und schriller. ich wache auf. dieses aufschaukeln scmerzt. dann höre ich der stille zu und verliere den schmerz. können gehörlose menschen von lauten träumen? ich denke oft an meine kindheit. möchte durch die strassen meiner schulzeit gehen. mir die unbeschwertheit wieder überstreifen. sie ist eng geworden. ich habe mühe, denn sie passt kaum noch. sie ist nur geliehen. das recht sowas zu tragen verliert man wohl irgendwann. kann ich dich ansehen? nur ansehen? auge in auge, keine worte. ich möchte träumen von den worten die du nie sagst. mir sätze vorstellen die ich nie gesagt habe. gespräche die nie statt finden werden. die fantasie ist so mächtig. ersetzt sie unsere gefühle, irgendwann? ich fühle die nächste wand. ob sie eine tür hat?

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Montag, 23. April 2012
schablonenwelt
Melancholy Melody-Esthero

Sonne tut so als wäre tag. Ich bin mir da nicht sicher. Es riecht nach kaffee und das piano ist verstimmt. Ich war freundlich zu ihm. Ich sitze hier und denke mir leben zu den leuten aus die da draussen vorbei gehen. Ich gehöre nicht dazu. Denn ich sitze hier auf meinem ich-planeten und bin fern und fremd auf dieser welt. Engländer haben da einen schönen begriff; „Es ist alien.“ Manchmal stell ich mir eine lösungschablone vor. Würde ich sie auf meine antworten legen, wären sicher nicht viele kreuze an der richtigen stelle. Gibt es jemanden der eine solche schablone besitzt? Haben wir eine für unsere kinder? Sicher. Nur sind es oft die falschen fragen zu den antworten. Brauchen wir sie denn überhaupt? Vielleicht so ein paar. Für dieses gute gefühl der grenzen und das-machen-wir-schon-immer-so-argument.

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Mittwoch, 4. April 2012
Nachtwind
Night wind - Rah-Band

Als kind stellt ich mir einen riesen vor. Er zog am abend über das land und deckte es mit einem grossen tuch zu. Für den schlaf musste es dunkel sein. Ich lag unter meiner decke und hielt sie ganz fest. Niemand sollte sie mir entreißen können. Manchmal setzte sich der riese zu mir und erzählte von den dingen die er auf seiner reise gesehen hatte. Er war mein prinz der die Planeten besuchte. Ich fühlte die warme flamme der geborgenheit und die überwältigende gewissheit, hier und jetzt sicher und geschützt zu sein. Der riese bewachte meinen schlaf und ging erst am morgen um die decke weiter zu tragen. Irgendwann ging er fort. Er bewacht nun den Schlaf meinen kinder, so hoffe ich. Wenn der nachtwind unser haus besucht denke ich an den Riesen und höre seinen atem.

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Donnerstag, 22. März 2012
lebensmathematik
Die kälte ist blau. Sie ist meine farbe. Denn meine tage sind blau. Die lebenslust hat der kalte ostwind entführt. Hat sie mir ausgezogen und kichernd davon getragen. Die sonne war zu weit weg, um mir helfen zu können. Er wird kein lösegeld verlangen. Ich lebe automatisch. All die dinge tue ich ohne gefühl. Einfach so. Weil ich es schon immer getan habe. Sich selbst beobachten zu können. Neben sich selbst einher schreiten zu können. Was für ein gedanke! Sein leben als film, ohne einfluss auf das drehbuch? Der gedanke streift durch die blaue nacht. Sie ist nicht mehr still. Die sonne treibt auf uns zu und verkürzt die lebenszeit meiner träume.
Wärmegelb + kälteblau = lebensgrün.

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Dienstag, 20. März 2012
no comment
beiträge anderer zu lesen ist gut, schön, ärgerlich, neidvoll erblassend, anregend, erheiternd, verblüffend und, mal sehen. kommentieren ist gefährlich. eine andere meinung auch. manche blogs haben regeln die ich nicht sehe. toleranz steht auf der roten liste. sie wird gefangen und abgerichtet, gekreuzt und gezüchtet. ich dachte blogs sind sowas wie der der krüger-nationalpark. nun die zäune sind wohl nicht hoch genug. ich hoffe auf nachwuchs.

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stillstand
langeweile ist ein ein mächtiger gegner. seine waffen sind immer scharf. sie werden auch bei längerem gebrauch nicht stumpf. der kampf ist schwierig. leben hilft. leben ist aber nicht einfach. richtig leben ist auch nicht einfach zu bekommen. kinder helfen da. kinder sind der gegenentwurf zur langeweile. ein wenig stillstand ist so schön. still zu sein, keine bewegung. nur lauschen, hören, denken und warten. bis das leben wieder laut und ohne geduld um die ecke schreitet. still wird es sein. irgendwann.

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Mittwoch, 22. Februar 2012
Lebensbahn
Chan Chan - Buena Vista Social Club
Ich fahre bahn. Ich entscheide, wohin. Ich lenke diesen triebwagen. türen öffnen sich. Menschen steigen ein. Fahren mit mir. Leben mit mir. Türen werden geöffnet. Menschen steigen aus. Ohne mich. Ohne zu fragen. Manchmal gerate ich auf ein gleis ohne energie. Dann werde ich wieder angeschoben. Manchmal aber steige ich aus und schiebe selbst. Viele bilder da draußen, sehe ich oft und immer wieder. Wir fahren im kreis, denke ich dann. Die bahn hält. Doch die türen öffnen sich nicht. Nachts bleibt die bahn stehen. Dann schlafen wir. Sie weiß in der dunkelheit wohl nicht wohin. Nein. Denn ich lenke diese bahn. Am tag spielt oft musik in unserem wagen. Sie spielt mit mir, die musik. Manchmal überholen uns züge. Ihre fenster sie hell erleuchtet und viele menschen sind zu sehen. Sie tanzen und lachen. Wohin fahren die bloß? Wir begegnen auch zügen. Das geht sehr schnell. Oft denke ich, die bahn fährt zu schnell. Oft fühle ich, die bahn wird immer schneller. Aber das kann nicht sein. Denn ich lenke diesen zug. Schlaf jetzt. Es ist nur ein bild.

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Dienstag, 17. Januar 2012
Selbsterhaltungspflicht
sehnsucht –purple schulz
das kann nicht mein leben sein. Ich war zwölf, als ich davon ausging etwas besonderes zu sein. Es gab keinen besonderen anlaß. Nur meine träume mit offenen augen und mein extensiver konsum von sf-literatur. Da waren wesen die eine maschine nach dem sinn des lebens suchen ließen. das ergebnis war nicht so erfreulich. Eine welt die so gar nichts mit der zu tun hatte in der ich mich umsah. Ein wenig zuflucht, natürlich auch das. Aber auch der mensch der dort gezeichnet wurde erschien mir erstrebenswerter als alles was ich erlebte. Etwas anders zu sein als die anderen es erwarteten, war alles was ich tun konnte. Ich beantwortete gern die Frage: » Kann ich bitte das Salz haben? « mit » Nein! «. Damals erschien mir das als ziemlich lässig. Heute auch. Bloß was ist meinem leben los? Bin ich unsterblich, wahrscheinlich nicht. Warum nicht? ich bin doch so witzig, bin so tolerant und einfühlsam. Sowie zurückhaltend und ehrlich und sollte noch ein wenig leben, um das weitergeben zu können. Aber nein, ich lebe auf einer einbahnstrasse ohne rückwärtsgang. Das nimmermüde moster pflichtveranwortungsselbsterhaltungsfeigheit treibt mich vorwärts. Nein, ich werde nicht viel geld gewinnen. Nein, ich werde nicht in einem haus wohnen. Nein, ich werde mich nicht mit anderen frauen treffen. Nein, ich werde nicht mit allen konventionen brechen und reset drücken. Nein, ich will nicht wissen wie die werkseinstellungen aussehen. Und ja, so liest sich selbstmitleid. Aber es ist ein gefühl, immerhin. Obschon meine gefühle meist durch musik gesteuert werden. Es soll wohl auch fernbedienungen dafür geben. Viele frauen besitzen so etwas. Wobei da weniger musik zum einsatz kommt. Die kombination ist aber unschlagbar. Sicher gibt es auch ähnliche steuermöglichkeiten bei frauen. Hier funktioniert die kombination von musik + alkohol + lüge grundsätzlich ganz gut.
Ich bin so wütend. Warum komm ich nicht voran? Was ist mit der evolution? Entwicklen wir uns überhaupt noch? Wenn ja, woran passe ich mich gerade an? Bin ich die erfolgreichste spezies? Ja , aber nur für den moment. Lasst ihn uns genießen. Wer weiß schon was morgen morgen ist? Morgen ist heute gestern. Und gestern war heute morgen. Und so weiter. Ein wenig mit der zeit spielen und sie dabei vergessen. Das eigene leben beginnt irgendwann den reiz des neuen zu verlieren. Grund genug sich ein anderes zu suchen. Das unserer kinder. Vor ein paar jahren haben wir gott gezeigt wie so was geht. Wir haben leben erschaffen. Und ich habe mich damals so lebendig und wertvoll gefühlt. Die beiden wunder, die sicher etwas besonders sind, aber wohl auch nicht unsterblich sein werden, sind der grund. Sind antrieb und legitimation genug. Für frühes aufstehen, für wach liegen, für streit, für liebe, für glück, für atemlose sorge, für tränen, für zeilen wie diese, für ein wenig selbstmitleid und mich-eigentlich-ganz-toll-finden.

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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Autobahnsiege
Ich hasse Autobahnfahrten. Denn Sie bedeuten; Niederlage. Ich bin nicht wie die. Die die sich voller Todesverachtung ganz nah an ihre Gegner heranwagen. Und sie jagen sie solange bis sie aufgeben und Haken schlagend die Niederlage eingestehen. Nein, ich bin nicht wie sie. Sie kennen keine Angst, keine Regeln oder ein Flensburger Syndrom. Nein sie sind frei von Zwängen. Sie jagen tollkühn auf der ihnen wie selbstverständlich zu gedachten Spur dahin. Neidisch beäugt von den Zaudernden, Zweiflern, gefangen in dem Korsett der Ordnung. Ich würde gern sein wie sie. Aber ich habe Angst vor dem Tod, vor Strafen und Entzug. Ich treibe kein starkes und edles Ross unerbittlich zu noch höherem Tempo. Ich bin schwach und werde niemals siegen. Sie leben schneller. Und sind eher fertig damit.

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