Stranger in the night versus Blog
Ich wünsche mir einen Fremden, als Mann auch eher eine Fremde. Jemand der nichts über mich weiß. Kein Name, kein Ort, nichts was mich auffindbar werden ließe. Ein Mensch, dem ich nichts vorzumachen brauche, dessen Urteil über mich keinen Einfluss auf meinen Leben hätte. Kein Freund, kein Bekannter dessen Bild von mir, mir wichtig wäre. Somit keine Verstellung, keine Rolle, keine Texte. Wo ich all meine Gedanken, böse, kalte, romantische, naive und ängstliche aussprechen kann. Ein Platz für meinen seelischen Müll.
Könnte ich auch so ein Müllschlucker sein? Ja, gibt es etwas faszinierendes als jemanden zu zusehen, wie er sich offenbart, ohne Rücksicht auf die Rolle seines eigentlichen Lebens? Natürlich schwingt da der immerwährende männliche Gedanke an die geheimnisvolle Schönheit mit. Die für ihre Rettung gerade dich ausgewählt hat. Aber abseits dieses Klischees ist es ein wiederkehrender Gedanke. Jemanden zu haben bei dem ich keine Vorgaben, Regeln und Filter benötige. Falls es in eurem Leben so einen Menschen (Tiere, Psychiater und Priester zählen nicht)gibt, dann herzlichen Glückwunsch. Für all die anderen ohne einen Stranger in the night bleibt wohl nur der Blog.

...bereits 205 x gelesen

Kommentieren



kikichi, 29. Jul 22
Diese Person wünsche ich mir auch. Kein Urteil.