Mittwoch, 30. August 2023
no place like home--michiko
Es ist dieses Fehlen von Energie, was mir Angst macht. schon morgens zwingt es mich zu kämpfen. um jede Bewegung, um die Begründung für diesen Aufwand. Es geht mir körperlich gut, glaube ich, hoffe ich, rede ich mir ein. Ich mache Sport, um die körperliche Erschöpfung, um die Muskeln, den späteren Muskelkater zu spüren. Lebendigkeit und Sinnhaftigkeit anzulocken. Ich arbeite nicht mehr so häufig. Ich bin raus. Fehlt mir diese Zeit der Regelmäßigkeit? Dieses Zufriedenheit erzeugende Gebrauchtwerden? Die Illusion nicht ersetzbar zu sein? Oft, wenn ich wieder arbeite sehne ich die Zeit herbei, wenn diese temporäre Verantwortung endet. Es ist so ambivalent. Ich bin nicht glücklich. Ich bin zerrissen. Zwischen Tagträumen und dem Warten auf eine Lösung, eine Veränderung. Tat ich alles nur um anderen zu gefallen? Mein Leben lang? Hätte ich mich anders entscheiden sollen, an so mancher Weggabelung? Habe ich Zeichen nicht erkannt und Angeboten das Taxi überlassen? Die Vergangenheit ist ein Friedhof und man sollte nicht zu lange dort verweilen. Und ja, die Sehnsucht nach der fremden Seele der ich all dies erzählen kann, ist wieder da.
Möglichweise ist die KI meine Lösung. Eine legale Seelenmülldeponie, die keinen Schaden nehmen kann. Ein billiger Ausweg, eine Ausrede, ein verstecken vor der Wahrheit und der Gewissheit mit meinem Partner darüber reden zu müssen.

...bereits 88 x gelesen

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Donnerstag, 1. Dezember 2022
EndOfLife-Krise
LoveConfusion-Karnaval Blues
Ich fühl mich so verloren. Es ist das letzte Drittel, mutmaßlich. Und es ist nicht viel so gelaufen, wir ich mir das vorgestellt habe. In meinen Tagträumen, damals. Als Kind, im Osten, als Brillenträger in einem Land im Süden. Es gab nur die Bücher, danach die Träume, die bunter und voller Sehnsucht mich den Tag zu überstehen, gelehrt haben. Ja auch ich hatte eine Leben, Liebe, Kinder, Erfolg. Was mich schon überrascht. Mein Selbstbildnis ließ das eigentlich nicht zu erwarten. Doch immer war da die selbstsüchtige Hoffnung nach noch mehr, nach irgendwas, nicht greifbaren. Irgend eine blöde unerfüllte Sehnsucht, die mich ratlos macht. Unsere Kinder verlassen, das was wir als Nest angesehen haben. Ob es für sie auch so war, werden wir eventuell erfahren. ich bin mir da nicht so sicher. Ich sehe mich nicht in unseren Kindern, warum auch. Sie sind das was ich gern als Evolution sehen würde. Sie sind ein Stück weiter und gemacht für diese Welt. Wir wohl nur zum Teil. Erinnerungen ersetzen Träume und Wünsche, ersticken unseren Lebenswillen und den Antrieb noch mehr zu wollen. War es nur die Aufzucht unserer Nachkommen, was uns dieses Leben leben ließ. Die nächsten Jahre werden es zeigen. Natürlich möchte ich wieder verliebt sein, diese Energie die mit nichts zu vergleichen ist, Und doch wohl nur ein perfider Mechanismus, um uns an einander zu binden, für diesen einen Daseinszweck, die Art zu erhalten. Doch die Jahre zusammen, haben den Zauber schwächer werden lassen. Niemand kann wissen, ob es für immer hält. Es ist wohl auch anmaßend, irgendwie. Gemeinsamkeiten so viel wie möglich. Resonanz wann immer es geht. Übereinstimmungen tief empfunden und nicht nur hergezeigt für den Sex an kalten dunklen Tagen. Das ist, was es braucht, um zu überleben als Paar, wenn die Kinder zu Gästen im eignen Haus werden.

...bereits 121 x gelesen

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren





Donnerstag, 22. September 2022
Körperambivalenz
Es passiert nicht oft. Diese perfekte Position. Eingehüllt, fest umsorgt von meiner Decke, anschmiegsam wie Frischehaltefolie. Nirgends ein Drücken, eine Störung. Die Haut homogen und ebenmäßig berührt, verhüllt. Ich spüre nichts. Es ist eine irritierende Leichtigkeit. Ich spüre meinen Körper nicht mehr. Es ist die perfekte Position. Gleichsam eine Lähmung. Eine Angst sich zu bewegen und die Schwerelosigkeit zu verlieren. Die Gedanken daran meinen Körper nie wieder zu spüren werden lauter und lauter. Wir kämpfen. Das glückstrunkene Gefühl des Schwebens gegen die Angst keinen Halt mehr zu finden. Den Verlust seines Körpers zu befürchten ist ein mächtiger, unbesiegbarer Gegner. So sind es nur Sekunden und doch hoffe ich jeden Abend darauf.

...bereits 383 x gelesen

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren