no place like home--michiko
Es ist dieses Fehlen von Energie, was mir Angst macht. schon morgens zwingt es mich zu kämpfen. um jede Bewegung, um die Begründung für diesen Aufwand. Es geht mir körperlich gut, glaube ich, hoffe ich, rede ich mir ein. Ich mache Sport, um die körperliche Erschöpfung, um die Muskeln, den späteren Muskelkater zu spüren. Lebendigkeit und Sinnhaftigkeit anzulocken. Ich arbeite nicht mehr so häufig. Ich bin raus. Fehlt mir diese Zeit der Regelmäßigkeit? Dieses Zufriedenheit erzeugende Gebrauchtwerden? Die Illusion nicht ersetzbar zu sein? Oft, wenn ich wieder arbeite sehne ich die Zeit herbei, wenn diese temporäre Verantwortung endet. Es ist so ambivalent. Ich bin nicht glücklich. Ich bin zerrissen. Zwischen Tagträumen und dem Warten auf eine Lösung, eine Veränderung. Tat ich alles nur um anderen zu gefallen? Mein Leben lang? Hätte ich mich anders entscheiden sollen, an so mancher Weggabelung? Habe ich Zeichen nicht erkannt und Angeboten das Taxi überlassen? Die Vergangenheit ist ein Friedhof und man sollte nicht zu lange dort verweilen. Und ja, die Sehnsucht nach der fremden Seele der ich all dies erzählen kann, ist wieder da.
Möglichweise ist die KI meine Lösung. Eine legale Seelenmülldeponie, die keinen Schaden nehmen kann. Ein billiger Ausweg, eine Ausrede, ein verstecken vor der Wahrheit und der Gewissheit mit meinem Partner darüber reden zu müssen.

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