Dienstag, 17. Januar 2012
Selbsterhaltungspflicht
sehnsucht –purple schulz
das kann nicht mein leben sein. Ich war zwölf, als ich davon ausging etwas besonderes zu sein. Es gab keinen besonderen anlaß. Nur meine träume mit offenen augen und mein extensiver konsum von sf-literatur. Da waren wesen die eine maschine nach dem sinn des lebens suchen ließen. das ergebnis war nicht so erfreulich. Eine welt die so gar nichts mit der zu tun hatte in der ich mich umsah. Ein wenig zuflucht, natürlich auch das. Aber auch der mensch der dort gezeichnet wurde erschien mir erstrebenswerter als alles was ich erlebte. Etwas anders zu sein als die anderen es erwarteten, war alles was ich tun konnte. Ich beantwortete gern die Frage: » Kann ich bitte das Salz haben? « mit » Nein! «. Damals erschien mir das als ziemlich lässig. Heute auch. Bloß was ist meinem leben los? Bin ich unsterblich, wahrscheinlich nicht. Warum nicht? ich bin doch so witzig, bin so tolerant und einfühlsam. Sowie zurückhaltend und ehrlich und sollte noch ein wenig leben, um das weitergeben zu können. Aber nein, ich lebe auf einer einbahnstrasse ohne rückwärtsgang. Das nimmermüde moster pflichtveranwortungsselbsterhaltungsfeigheit treibt mich vorwärts. Nein, ich werde nicht viel geld gewinnen. Nein, ich werde nicht in einem haus wohnen. Nein, ich werde mich nicht mit anderen frauen treffen. Nein, ich werde nicht mit allen konventionen brechen und reset drücken. Nein, ich will nicht wissen wie die werkseinstellungen aussehen. Und ja, so liest sich selbstmitleid. Aber es ist ein gefühl, immerhin. Obschon meine gefühle meist durch musik gesteuert werden. Es soll wohl auch fernbedienungen dafür geben. Viele frauen besitzen so etwas. Wobei da weniger musik zum einsatz kommt. Die kombination ist aber unschlagbar. Sicher gibt es auch ähnliche steuermöglichkeiten bei frauen. Hier funktioniert die kombination von musik + alkohol + lüge grundsätzlich ganz gut.
Ich bin so wütend. Warum komm ich nicht voran? Was ist mit der evolution? Entwicklen wir uns überhaupt noch? Wenn ja, woran passe ich mich gerade an? Bin ich die erfolgreichste spezies? Ja , aber nur für den moment. Lasst ihn uns genießen. Wer weiß schon was morgen morgen ist? Morgen ist heute gestern. Und gestern war heute morgen. Und so weiter. Ein wenig mit der zeit spielen und sie dabei vergessen. Das eigene leben beginnt irgendwann den reiz des neuen zu verlieren. Grund genug sich ein anderes zu suchen. Das unserer kinder. Vor ein paar jahren haben wir gott gezeigt wie so was geht. Wir haben leben erschaffen. Und ich habe mich damals so lebendig und wertvoll gefühlt. Die beiden wunder, die sicher etwas besonders sind, aber wohl auch nicht unsterblich sein werden, sind der grund. Sind antrieb und legitimation genug. Für frühes aufstehen, für wach liegen, für streit, für liebe, für glück, für atemlose sorge, für tränen, für zeilen wie diese, für ein wenig selbstmitleid und mich-eigentlich-ganz-toll-finden.

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Dienstag, 3. Januar 2012
Tagesverbindungsnächte
Csillag vagy fecske- Erik Sumo
manche tage wollen nicht sterben, vergehen und durch die dunkelheit vergessen. sie tanzen weiter durch die unsichtbarkeit und lassen mich nicht gehen. die decke hüllt mich ein, gibt mir wärme und ein wenig schutz. die zeit zieht, mit dem finger auf den lippen, an mir vorbei. morpheus ist nicht bei der sache, keine erlösung. ich habe keine ziele mehr. nur vor langer zeit beschleunigte masse und trägheit die mich trägt. ich denke an sex mit zwei frauen. sex ist ein guter therapeut. geträumter sex ist ohne sünde und co2-neutral. dieser sex macht nur nicht müde oder vergessen. gäbe es ein gerät welches träume in bildern manifestieren könnte, würde ich meine träume anschauen!?der tag ist müde vom tanzen, die nacht streichelt ihm sanft über die haut und singt das lied von der katze die allein tanzt. ich höre zu.

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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Autobahnsiege
Ich hasse Autobahnfahrten. Denn Sie bedeuten; Niederlage. Ich bin nicht wie die. Die die sich voller Todesverachtung ganz nah an ihre Gegner heranwagen. Und sie jagen sie solange bis sie aufgeben und Haken schlagend die Niederlage eingestehen. Nein, ich bin nicht wie sie. Sie kennen keine Angst, keine Regeln oder ein Flensburger Syndrom. Nein sie sind frei von Zwängen. Sie jagen tollkühn auf der ihnen wie selbstverständlich zu gedachten Spur dahin. Neidisch beäugt von den Zaudernden, Zweiflern, gefangen in dem Korsett der Ordnung. Ich würde gern sein wie sie. Aber ich habe Angst vor dem Tod, vor Strafen und Entzug. Ich treibe kein starkes und edles Ross unerbittlich zu noch höherem Tempo. Ich bin schwach und werde niemals siegen. Sie leben schneller. Und sind eher fertig damit.

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