Montag, 21. Mai 2012
Robin
How Deep Is Your Love - BeeGees
diese musik bringt mich zurück zu meiner grünen lederhose mit keil. es war schuldiskozeit. wir waren so mutig und lässig. und haben doch lange zeit nicht begriffen worum es wirklich ging. laute und abwertende sprüche erschienen uns als der inbegriff der anmache. später war es dann wohl mehr verzweiflung über meine unfähigkeit, normal mit mädchen zu sprechen. ich hielt mích für den einsamen rächer der all das gelächter der anderen seite zu bestrafen hatte. ich erdachte gar zornige reden, um die weiblichkeit in die schranken zu weisen. heute erscheint mir das so töricht und dumm. nur die zeit ist ein lehrmeister der erst spät seine früchte erntet. robin ist tot. und damit die erinnerung an diese zeit und seine musik. das mit dem sterben jagt mir immer noch eine heidenangst ein. diese endgültigkeit ist so total. es gibt keine zweite gelegenheit. es gibt nichts danach. nur schwärze und keine zurück. aber auch hier hoffe ich auf den alten lehrer, zeit. ich werde heute robin zuhören und nur die angst vergessen.

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Montag, 14. Mai 2012
sonnensucher
mein drache sucht die sonne im osten. sie klettert über die dächer der stadt und findet jedes versteck. diese stadt ist wie ein baukasten. es gibt ständig veränderungen. wie ein junger maler der ständig sein werk verbessern möchte und doch nie zufrieden sein wird. der gelbe ball verspricht wärme. ich traue ihm nicht. hier ist es warm und still. ich bewege mich nicht. und bewege mich doch durch die stadt. es ist eine führung. die ich schon so oft erfahren habe. ich schliesse die augen und sinke in den traum von grossen angstvollen veränderungen. ich will so oft alles anders machen. und doch ist die angst davor ein ständiger begleiter meiner wünsche. die wärme dringt durch die scheibe und holt mich zurück. mein tag beginnt, mit kleinen veränderungen. das leben ist schön. auch mit dieser angst. die sonnenwärme hat mich gefunden. ich habe noch 10 min zeit für sie.

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Mittwoch, 2. Mai 2012
Würfelsucht
Go West - Eye to Eye
ich fühle mich manchmal wie in einem würfel der in einem größeren würfel liegt. ich gehe und öffne türen, um nach einem weg wieder türen zu öffnen. die wege werden länger und um eine tür öffen zu können vergeht zeit. mehr und mehr zeit. oft denke ich; wieviele wirst du noch öffnen dürfen? nachts träume ich von würfeln und schachteln. ich gehe von wand zu wand und suche die tür. immer wieder und wieder. so eine art rückkopplung. der ton wird lauter und schriller. ich wache auf. dieses aufschaukeln scmerzt. dann höre ich der stille zu und verliere den schmerz. können gehörlose menschen von lauten träumen? ich denke oft an meine kindheit. möchte durch die strassen meiner schulzeit gehen. mir die unbeschwertheit wieder überstreifen. sie ist eng geworden. ich habe mühe, denn sie passt kaum noch. sie ist nur geliehen. das recht sowas zu tragen verliert man wohl irgendwann. kann ich dich ansehen? nur ansehen? auge in auge, keine worte. ich möchte träumen von den worten die du nie sagst. mir sätze vorstellen die ich nie gesagt habe. gespräche die nie statt finden werden. die fantasie ist so mächtig. ersetzt sie unsere gefühle, irgendwann? ich fühle die nächste wand. ob sie eine tür hat?

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